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Niedersächsische Zahnärzteschaft begrüßt Regulierung von Investoren-MVZ

23. Juni 2023 12:49

Gemeinsame Presseinformation von KZVN und ZKN:

Hannover, 22. Juni 2023
Niedersächsische Zahnärzteschaft begrüßt Regulierung von Investoren-MVZ
Die niedersächsische Zahnärzteschaft begrüßt den vom Bundesrat mit großer Mehrheit angenommenen
Regulierungsvorschlag für von fachfremden Investoren geführte Medizinische Versorgungszentren
(Investoren-MVZ, „iMVZ“). Der Bundesrat fordert darin die Bundesregierung auf, ein MVZ-
Regulierungsgesetz auf den Weg zu bringen, mit dem ein unreglementiertes Wachstum von iMVZ
gestoppt werden soll.
Dr. Jürgen Hadenfeldt, Vorsitzender des Vorstands der Kassenzahnärztlichen Vereinigung
Niedersachsens (KZVN): „iMVZ konzentrieren sich vor allem auf die städtischen Ballungsräume. Damit
helfen sie nicht bei der Verbesserung der Versorgungslage in ländlicheren Regionen oder der
Behandlung vulnerabler Gruppen. Sie sind einzig auf maximale Rendite ausgelegt.“
Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass zwei Drittel der in Deutschland aktiven
Zahnmedizinketten ihre Gewinne mittlerweile in sogenannten Offshore-Finanzzentren wie den Cayman
Islands versteuern.
Der Bundesrat verlangt in seiner Entschließung eine räumliche Begrenzung der Gründungsmöglichkeiten
der Trägerkrankenhäuser auf einen Umkreis von 50 km, Höchstversorgungsanteile für Haus- und
Fachärzte, eine Kennzeichnungspflicht auf dem Praxisschild, ein MVZ-Register zur Herstellung von
Transparenz über die Eigentumsverhältnisse eines MVZ und Regelungsvorschläge, um die
Unabhängigkeit der ärztlichen Berufsausübung im MVZ vor dem Einfluss von Kapitalinteressen zu
schützen.
KZVN und ZKN fordern neben der räumlichen Begrenzung auch die Einführung eines fachlichen Bezugs
des gründungsberechtigten Krankenhauses sowie Änderungen im Zahnheilkundegesetz.

Henner Bunke, D.M.D./Univ. of Florida, Präsident der Zahnärztekammer Niedersachsen: „Insbesondere
die Transparenz für die Patientinnen und Patienten war uns immer wichtig. Es muss für die Patientinnen
und Patienten auch Ross und Reiter erkennbar sein, also ob es sich um ein zahnärztlich oder um eine
von fachfremden Investoren geführtes MVZ handelt. Gesundheitsminister Lauterbach und die
Bundesregierung sind nun gefordert, die Vorschläge des Bundesrates umzusetzen oder noch zu
erweitern und so die Vergewerblichung der Zahnmedizin zu stoppen. Zahnärztinnen und Zahnärzte, die
sich für die Anstellung in einem iMVZ entscheiden, fehlen für Praxisgründungen oder bei Übernahmen
von Bestandspraxen und damit für die Versorgung in ganz Niedersachsen“
KZVN und ZKN hatten in Gesprächen mit dem niedersächsischen Gesundheitsministerium immer wieder
auf die problematische Lage durch iMVZ hingewiesen. Niedersachsen hatte im Bundesrat für die
Entschließung gestimmt.
Pressekontakte:
Kassenzahnärztliche Vereinigung Niedersachsen (KZVN)
Zeißstr. 11 / 30519 Hannover
Elke Steenblock-Dralle (Referat Öffentlichkeitsarbeit)
E-Mail: info@kzvn.de / Internet: www.kzvn.de
Dr. Michael Loewener, Pressesprecher
E-Mail: m.loewener@gmx.de
Zahnärztekammer Niedersachsen (ZKN)
Zeißstr. 11a / 30519 Hannover
Julia Treblin (Pressestelle)
E-Mail: presse@zkn.de / Internet: www.zkn.de
Dr. Lutz Riefenstahl, Pressesprecher
E-Mail: lriefenstahl@zkn.de

 

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